04.05.2015: "Smells like...", Boulder Oaks, Mount Laguna

Nach 9 Stunden Schlaf war die Nacht um 5 Uhr morgens rum. Wir sind die Einzigen in unserer gated community, die um diese Zeit schon auf sind. Alle PCT Hiker sind auf insgesamt zwei normalen Zeltplätzen untergebracht. Der Vorteil ist, alle teilen sich die Kosten und so zahlen wir statt 22 Dollar per Site nur 6 Dollar. Die ganze Sache könnte aber auch einen anderen Grund haben. Indem alle Hiker auf einem Areal gehalten werden, ist die Geruchsbelästigung für die normal zahlende Kundschaft deutlich geringer.

Als wir gestern mit einer anderen Hikerin zeitgleich auf dem Platz ankamen und nach dem Weg fragen mussten, haben wir drei einen gebührenden Abstand zu allen anderen gehalten. Die Dame, die uns schließlich weiter geholfen hat, sagte auf unsere entschuldigenden Worte, dass wir nicht so gut riechen würden: Kein Problem, ihr habt euch den Schweiß doch erarbeitet.... Okay!!!!

Nun, heute Morgen riechen wir nach unserer Dusche von gestern, erst mal besser. Auch wenn dieses Unterfangen nicht ohne unsere typische Unkoordiniertheit vonstattenging. Was braucht man nämlich für eine Coin-Shower? Coins! Was hatten wir nur in geringer Stückzahl, eben diese. Also, zu zweit unter die Dusche, die Mindestmenge von 4 Quarter rein und abwechselnd duschen und einseifen. Nach dem zweiten Durchgang einseifen - ein Durchgang reicht nämlich einfach nicht - ging uns natürlich das Geld aus. Bedröppelte Gesichter und dann die bittere Einsicht, das war`s dann wohl. Also wieder anziehen mit Restseife am Körper!

Heute Morgen ist das Vergessen und wir starten um 6:30 Uhr. Es ist deutlich kühler als die letzten Tage und es läuft sich einfach wie von selbst. Bis zur Mittagszeit haben wir schon 20 km geschafft. Die Landschaft ist atemberaubend schön. Wir laufen durch Gegenden, die ein bisschen an deutsche Mittelgebirge erinnern und dann laufen wir durch Gegenden, die der Fantasie eines Zoomitarbeiters entsprungen sein könnten. Damit die Klapperschlange sich auch in Berlin, Wuppertal oder sonst wo wie zu Hause fühlt.

Es ist unfassbar schön und jede Biegung eröffnet einen neuen Blick auf diese unvergleichliche Landschaft. Allein dafür haben sich alle Anstrengungen gelohnt. Jetzt sitzen wir in einer  Picnic Area und halten Siesta. Mindestens zwei oder drei Stunden. Zu uns gesellen sich im Laufe der Zeit fünf andere Hiker und ein Gewitter. Immer dann, wenn einer aufbrechen will, kommt der Donner von einer anderen Seite. Wir sitzen irgendwie mittendrin. Irgendwann erscheint es sicher und wir brechen der Reihe nach auf. An einer Pferdetränke, die die nächste Wasserquelle darstellt, treffen wir uns zum Teil wieder. Nur nach Filtern und Desinfizieren trauen wir uns an das Wasser ran. Die Alternative wäre kein Wasser. Jetzt zieht ein kräftiger Wind auf, die Temperaturen liegen bei nur noch 5 Grad. Alle frieren und ab acht Uhr verschwindet jeder in seinem Zelt.

Merke:

Wenn du dir deinen Schweiß erarbeitet hast, kannst du ruhig stinken!

das sind wir