Eine Liste mit allen Ausrüstungsgegenständen gibt es am Ende dieser Seite.
Die Nacht in El Chalten war extrem stürmisch. Wir übernachteten im dortigen Hostel. Obwohl das Hostel wirklich aus Massivholz gebaut ist, rüttelte der berüchtigte patagonische Wind mit aller Macht am Gebäude. Wir hatten Angst, dass das Dach davon fliegt. Aber alles ging gut und wir konnten trotz allem eine erholsame Nacht im Hostel verbringen. Am Morgen ging es mit dem Bus zurück nach El Calafate. Dort erkundeten wir den Ort und fanden auch ein vegetarisches Restaurant. Da wir Vegetarierer sind, ist die Ernährung im südlichen Amerika schon eine kleine Herausforderung. Die Hauptnahrung ist eindeutig FLEISCH! Morgen geht es wieder mit dem Bus zum Perito Moreno Gletscher.
Der Perito Moreno Gletscher ist einer der wenigen Gletscher die sich auf dem Rückzug befinden. Er ist 30 km lang, hat eine Fläche von ca. 254 km² und endet im Lago Argentino.
Die Kalbungsfront im Canal de los Témpanos ist dabei 2,3 km lang, die im Brazo Rico 2,1 km und die Länge der Front an der Westseite Magellan-Halbinsel liegt bei 0,5 km. Die Höhe der Kalbungsfront liegt 55 bis 77 Meter über der Wasserlinie. Die tiefste Stelle in Frontnähe im Brazo Rico beträgt 110 m, im Canal de los Témpanos sind es 164 m. Der Gletscher bildet an keiner Stelle eine schwimmende Zunge. Die Kalbungsgeschwindigkeit ist in der Mitte der Front im Canal de los Témpanos am größten, dort wurde ein Wert von 795 Meter pro Jahr ermittelt.[1]
Mit dem Besuch des Perito Moreno Gletschers haben wir unser "Programm" in El Calafate beendet. Wir machen uns auf den Weg, weiter in den Süden, nach Puerto Natales in Chile. Die Busfahrt war lang, aber sehr bequem. Die Busse sind in einem super Zustand und die Fahrer fahren sehr ruhig und diszipliniert. Der Grenzübergang war etwas chaotisch. Es ist strengstens verboten Essen über die Grenze zu bringen damit keine Schädlinge transportiert werden können. Das führte dazu, dass alle ,eine Viertel Stunde vor erreichen der Grenze, anfingen ihre gesamten Lebensmittel auf zu futtern. Ein Paar hatte sogar eine kleine Torte dabei, die auch weg musste. Was für ein Bild. Die Grenzer haben die Ruhe weg. Leider haben sie aber auch keinerlei Englischkenntnisse, was die Sache für alle Touris nicht unbedingt einfacher macht. Ein- und Ausreisestempel, Zollerklärungen, Gepäckdurchleuchtung etc. Da der ganze Bus voll mit ausländischen Touris war hat das natürlich alles gedauert.. Jeder musste seinen Rücksack zum Durchleuchten schleppen. Der Busfahrer, der weiter wollte, war sehr hilfreich und versuchte immer die Rucksäcke neuen Besitzern zuzuordnen.
Schließlich konnte es weitergehen und kurze Zeit später waren wir in Puerto Natales.
Von Puerto Natales fahren wir morgens mit dem Bus in den Nationalpark Torres del Peine. Das Wetter ist grau und trüb und unsere Stimmung wird genauso als wir im Visitorcenter ankommen. Zuerst müssen wir den vollen Eintritt zahlen. Eigentlich ist der Eintritt in der Nebensaison günstiger, aber für uns macht man wohl eine Ausnahme. Wir füllen Formulare wie an der Grenze aus und bekommen dafür einen kleinen Zettel mit Bindfaden, den wir IMMER! SICHTBAR! Außen am Rucksack tragen müssen. Das könnte bei dem Wind und dem Wetter hier in Patagonien schwierig werden. Denn der Zettel muss bei jeder Übernachtung vom Ranger abgestempelt werden. Bei Verlust droht Ausweisung aus dem Park! Dann müssen wir uns alle einen Einführungsfilm ansehen, die Betonung liegt auf müssen, das machen einem die Ranger schon klar. Der Film könnte einem jetzt die Naturschönheiten des Torres del Peine zeigen, und die Natur ist wirklich grandios!, tut er aber nicht. Der Film ist nur eine Auflistung der drakonischen Strafen die einen erwarten wenn man etwas falsch macht. Kochen an nicht autorisierten Plätzen: 10 000 US $. Verursachen eines Waldbrandes: bis zu Fünf Jahren Gefängnis und man trägt die vollen Kosten der Brandbekämpfung. Ein wichtiger Satz ist: „Der Ranger hat immer Recht!“. Nach dem Film bekommen wir nur mitgeteilt, dass die Runde um den Park gesperrt ist. Wir können nur die abgespeckte Variante, „DAS W“ machen. Auch auf nachfragen gibt es keinerlei Erklärung. „Nur das W geht, der Circuit ist gesperrt“ und weg ist der Ranger. Überall lange Gesichter bei den Leuten die aus aller Welt angereist sind um diese Wanderung hier zu machen. Im Nachhinein stellt sich raus, dass nur kurz vor dem Ende des Rundweges eine Leiter an einer steileren Stelle defekt ist. Der Schaden wird aber bereits repariert und die Strecke wird fünf Tage später wieder geöffnet sein. Wenn wir jetzt loslaufen würden, wären wir in etwa fünf Tagen an dieser Stelle. Das wissen wir aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht…
Der Torres del Peine wird immer mehr für Pauschaltouristen erschlossen. Das berühmte "W" kann man von Lodge zu Lodge mit kleinem Gepäck erwandern. Entsprechend voll ist der Weg, die Lodges und Zeltplätze. Als Wanderer und Zelter hat man da schnell das Nachsehen, denn die Pauschaltouristen zahlen mehr und sind offenbar entprechend lieber gesehen. Nichtsdestotrotz ist der Torres del Peine nicht zu Unrecht ein Weltkulturerbe und die Landschaft ist einfach grandios.
Von Puerto Natales fahren wir mit dem Bus ins chilenische Punta Arenas. Im dortigen Hostel bekommen wir erst ein Doppezimmer, nachdem sich der Herbergsvater gründlich versichert hat, dass wir wirklich verheiratet sind. Die Chilenen sind wohl sehr katholisch...
In Punta Arenas machen wir noch einen Tagesausflug zu einer Kolonie von Magellanpinguinen. Es ist wieder mal extrem stürmisch. Wir müssen uns gegen den Wind stemmen, damit wir nicht wegwehen. Den kleinen Pinguinen macht das aber nichts aus. Sie sind das sicher gewöhnt. Allerdings mit den Wellen haben sie beim Anlanden auch zu kämpfen. Manchmal werden sie einfach von den auf dem Strand brandenden Well sehr ungraziös auf den Strand geworfen. Sie tun aber so als sei nichts passiert und als hätte es keiner gesehen und watscheln auf den sicheren Strand.
Die Weiterfahrt mit dem Bus wird wieder etwas abenteuerlich. Wir gehen zu zwei Busunternehmen, bei denen im Schaufenster ein Schild verkündet, dass am Dienstag ein Bus nach Ushuaia fährt. Die Auskunft lautet: "wir fahren nicht Dienstag, sondern Mittwoch" Der Hinweis auf das Schild mit der Busabfahrt am Dienstag wird mit einem "Ja" und einem freundlichen Lächeln beantwortet. Fahren tun sie trotzdem nicht. Wir suchen weiter. Beim letzten Busunternehmen steht ein Schild "Bus nach Ushuaia am Mittwoch" wir fügen uns in unser Schicksal und wollen zwei Tickets kaufen. Die freundliche Dame verkauft uns ein Ticket für Dienstag. Auf unseren Einwand "auf dem Schild steht aber Mittwoch" erhalten wir die Antwort "nein am Dienstag"- seltsam. Trotzdem am Schaufenster ein Schild für Zahlung mit allen gängigen Kreditkarten steht, nehmen sie nur Cash. Also eine Bank suchen, Geld abheben und zurück zum Bezahlen. Auf dem Ticket steht auch tatsächlich Dienstag. Am nächsten Morgen stehen wir pünktlich auf der Matte und zeigen freudig unser Ticket. "Wir wollen gleich mit dem Bus nach Ushuaia fahren." erstmal ratlose Gesichter, "Heute???, zeigen sie mal ihr Ticket. Tatsächlich, ein Ticket für heute. Na, wenn Sie ein Ticket haben, fährt auch ein Bus" Ahaaaa!? Na mal sehen. Der Warteraum füllt sich langsam mit noch mehreren ratlosen Reisenden.
Pünktlich um zehn kommt der Bus und es geht los nach Ushuaia. Sehr interessant.
Die Fahrt ist lang und eher eintönig, aber am Abend finden wir uns tatsächlich in Usuaia wieder. Wer hätte das gedacht.
So wie dieses Schiff sind auch wir in Ushuaia gestrandet. Ursprünglich wollten wir auf der Isla Navarino den Dientes Circuit wandern. Dafür müssen wir aber den Beagle Canal überqueren. Leider gibt es nur eine Firma, die die Überfahrt mit einem Schlauchboot anbietet. Die hat aber offenbar Besseres zu tun. Das Büro von denen im Hafen ist 4 Tage lang zu und auf eine Email-Anfrage reagieren sie auch erst nach ein/zwei Tagen. Dort sagen sie, das sie nicht fahren können, da es zu windig ist. Nur stehen wir ja am Beagle Canal, können hinüber zur Isla Navarino blicken und das Wetter ganz gut einschätzen. Die knapp 10 km breite Wasserstrasse ist recht ruhig und auch andere Firmen mit kleinen Segelbooten schippern gemütlich auf dem Beagle Canal dahin. Wenn die wegen DEM Wetter nicht fahren, dann können sie gar nicht fahren. Vielleicht wollen sie einfach wegen 2 Leute nicht rüber, weil sich das nicht "lohnt". Allerdings bei einem Preis von deutlich über 400 Dollar für die Überfahrt für zwei Personen könnte man fast das ganze Boot dafür kaufen.
Es sieht so aus, als ob wir wohl umplanen müssen...
Wir zelten auf dem offiziellen Campingplatz am Lago Roca. Trotz langanhaltenden Regens werden wir abends von einem sehr unfreundlichen Mitarbeiter um 18 Uhr aus dem kleinen Verschlag geworfen, in dem man eigentlich kochen darf. Aus Sicherheitsgründen muss diese Bretterbude JETZT abgeschlossen werden. Ebenso sind die Duschen verschlossen, obwohl die im vergleichsweise hohen Preis enthalten sind. Wir können nichts machen und verbringen den Rest des verregneten Abends im Zelt.
Die Bikes machen einen guten Eindruck, von weitem. Bei näherem Hinsehen sind die nicht mehr ganz so top. Beim Einfederungstest der Federgabel spritzt schwarzes Dreckwasser auf den Ladenboden. Der Vermieter lächelt uns freudig an, "kein Problem, ich mach den Boden sauber". Ok, wir fahren los und stellen fest, dass die Bremsbowdenzüge auch wieder mal ein wenig Öl vetragen könnten. Die Bremsen sind so schwergängig, dass wir die steilen Strassen nur sehr vorsichtig befahren. Die Tour, entlang des Beagle Canals, ist trotzdem sehr empfehlenswert. Das Problem ist, dass bei Simones Rad irgendwann die Bremszüge fest sind. Die Scheibenbremse löst sich nicht mehr. Simone merkt aber nur, dass es irgendwie immer bergauf geht. Sie strampelt aus Leibeskräften die 12 Kilometer nach Ushuaia zurück. Ich fahre locker vorneweg und Simone ist völlig fertig. Sie glaubt, dass sie einfach nicht genug trainiert ist. Auf die Idee, dass es am Rad liegen könnte, kommen wir erst hundert Meter vor dem Laden. Dort müssen wir absteigen und schieben. Jetzt zeigt sich, dass das Hinterrad schon blockiert. Simone ist irgendwie nicht nach Lachen zumute und will nur eines: PIZZA UND COLA! Wir geben das Rad mit einer "Mängelliste" ab. Aber irgendwie haben wir beide den Eindruck, dass das die Leute dort nicht wirklich interessiert. Also, wenn ihr mal ein Rad in Ushuaia ausleiht und es immer nur "bergauf" geht, es ist die Bremse, die fest ist.
Hardware |
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Rucksack ULA Catalyst |
1362 |
Zelt MSR HubbaHubbaNX |
1550 |
Zeltunterlage Tyvek |
160 |
Schlafsack Summerlight inkl Packsack STS |
658 |
Isomatte Therm-a-Rest Neo Air X lite inkl. Repset |
370 |
Sirex Faltkissen |
35 |
Therm-a-Rest Pumpsack |
103 |
Snowpeak Teller |
62 |
Snowpeak Thermostasse |
81 |
lmf spork |
20 |
Mammut Stirnlampe inkl. Batt. |
72 |
Sonnenbrille Oakley Jupiter |
|
Platypus Faltflasche |
60 |
STS Wassersack 6 Liter |
125 |
Coghlans Schaufel |
50 |
Wasseraufbereitung Steripen |
101 |
2 CR123 |
34 |
Gesamt Hardware |
4843 |
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Bekleidung |
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Montane Marathon Windbreaker (angezogen) |
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Sugoi Titan Short |
166 |
Fjällräven Nils Pant (angezogen) |
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Odlo Longjohn |
171 |
Kaikjalla Eemil Longshirt (angezogen) |
105 |
T Shirt Kaikjalla Eemil Tshirt |
154 |
Jeti Daunenjacke |
250 |
Kaikjalla Slip |
25 |
Regenjacke Montane Minimus Jacket |
220 |
Regenhose Vaude Drop Pant |
164 |
Goretex Socken |
96 |
Socken Falke Bike |
28 |
Handschuhe Powerfleece |
50 |
Buff (angezogen) |
|
Moskitokopfnetz |
16 |
Stuffsack 7 Liter |
17 |
Basecap |
|
Bekleidung gesamt |
1462 |
Waschzeug |
|
Deuter Waschtasche |
37 |
Zahnpaste |
40 |
Zahnbürste |
15 |
Seife |
32 |
Floss |
5 |
Handcreme |
22 |
Sonnencreme |
70 |
Handtuch ultralight Packtowel |
56 |
Kontaktlinsenkram |
87 |
Waschzeug gesamt |
337 |
Elektronik |
|
Kamera Sony NEX5 |
738 |
Ersatzakku |
57 |
Ladegerät |
115 |
Solarlader Powertraveller |
251 |
Elektronik gesamt |
1161 |
Base weight Gesamt |
7803 |