Lightweight/Ultralight was ist das?

 

Jeder Trekker kennt das, spätestens ab Mittag drückt der Rucksack. Er scheint immer schwerer zu werden, die Gurte schneiden ein. Ich habe weniger Spaß und kann die Schönheit der Natur weniger genießen. Um sich das Wandern zu erleichtern ist es angebracht sein Rucksackgewicht zu verringern. Hier kommt das Light/Ultralight Trekking ins Spiel.

 

Der Trend zu Lightweight/Ultralighter kommt aus den USA. Dort haben sich die Ultralighter eine genaue Grenze ausgedacht ab wann sich eine Wanderer „Ultralighter“ nennen darf. Es wird durch das Basisgewicht des Rucksackes definiert. Das Basisgewicht ist die Summe aller Dinge die man am Start einer Tour auf dem Rücken hat minus der Verbrauchssachen wie Wasser, Verpflegung und Brennstoff. Das Basisgewicht hat unter 10 Pound (4,5 kg) zu sein. Unmöglich? Nicht ganz! Diese starre Grenze von 10 lb ist natürlich nicht so ganz auf allen Touren zu erreichen. Es ist schon ein Unterschied ob ich im Sommer in Griechenland, bei 30 Grad und sehr geringer Regenwahrscheinlichkeit, oder im Sommer in Skandinavien, dem Trekkingparadies für viele, unterwegs bin. Der Schlafsack muss wärmer werden, wir brauchen wärmere Kleidung, Regensachen müssen auf jeden Fall mit und statt einem leichten Tarp braucht man schon ein vernünftiges Zelt. Ebenfalls eine große Rolle spielt die Dauer der Tour. Eine Wochenendtour, mit zwei Übernachtungen, kann man auch mit deutlich weniger Ausrüstung angehen. Trotzdem gibt es ein paar Prinzipien, die sich bei allen Touren anwenden lassen.

 

Das wichtigste Prinzip heißt: kenne das genaue Gewicht deiner Ausrüstung. Als erstes besorgen wir uns eine gute, digitale Küchenwage. Eine Waage die bis 5 Kilo geht und nur wenig kostet ist völlig ausreichend. Damit können wir, am besten in einer Excel Tabelle , die Gewichte aller Sachen und ich meine ALLER Sachen !, erfassen. Es ist überraschend welche Gewichtsunterschiede es schon bei einem T-Shirt gibt. Noch größer werden die Unterschiede natürlich bei den größeren Sachen wie Rucksack, Zelt und Schlafsack.

 

Ein viel gehörtes Argument ist: "Lightweight kann ich mir nicht leisten, das ganze Titan, Carbon, Daune usw. ist einfach zu teuer“. Das stimmt nur teilweise. Titan, Carbon und co. sind sicherlich teuer. Aber zu erkennen, ich brauche kein 560 g schweres feststehendes Messer, sondern ein einfaches Klappmesser mit 53 g, spart nicht nur eine Menge Gewicht, sondern auch eine Menge Geld. Ähnlich ist es in vielen anderen Bereichen. Eine stabile atmungsaktive Jacke ist viel schwerer und teurer als beispielweise ein Poncho, der für viele Gelegenheiten ausreicht. Schon hat man schnell ein paar hundert Euro gespart, die man besser z.B. in ein leichtes Zelt oder einen leichten Schlafsack investieren kann. Außerdem gibt es Internet massenweise Anleitungen zum selberbauen von Kochern oder anderer Ausrüstung. Viele Leute nähen sich sogar ihre Rucksäcke selbst. Das ist nicht nur billiger, sondern kann auch Spaß machen.

 

Wenn man also damit startet seine Ausrüstung zu wiegen und immer nur das leichtere Teil mitzunehmen, sowie sich bei jedem Gegenstand fragt “brauche ich das Teil wirklich, oder kann nicht ein anderes Teil die gleiche Funktion erfüllen“, kostet das erst mal gar nichts und kann doch schon einige Kilo sparen. Wer sich komplett neu ausstatten muss, weil er die erste Trekkingtour macht oder die Ausrüstung einfach in die Jahre gekommen ist, kann sich natürlich gleich nach Leichtgewichtsausrüstung umschauen.

 

Es geht nicht darum auf Teufel komm raus „Ultralighter“ zu werden, sondern im Wesentlichen darum das Rucksackgewicht zu reduzieren. Jedes Kilo ist eine Erleichterung! Also, jeder kann sein Basisgewicht reduzieren, macht mit.

 

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