Mo

06

Jul

2015

05.07.2015: Vancouver - Kanada

Manchmal hält das Leben Überraschungen bereit mit denen vor wenigen Wochen keiner gerechnet hätte. Manche dieser Überraschungen sind schön, andere weniger. Mit einer dieser Überraschungen setzen wir uns jetzt seit zwei Wochen auseinander und das Ergebnis ist, dass wir morgen zurück nach Deutschland fliegen werden. Axels Bein ist trotz Kühlen, Ruhe, Hochlagern immer noch geschwollen, druckempfindlich und nicht belastbar.


Ein kleiner Rundgang von drei Meilen führte dazu, dass er das Bein den restlichen Tag gar nicht mehr nutzen konnte. Die Fortsetzung der Tour mit den geplanten Meilen ist damit in weite, für uns, unendliche Ferne gerückt. Natürlich könnten wir noch länger warten und evtl. dann langsam wieder anfangen, aber damit würden wir es nie in unserem Zeitrahmen schaffen oder wir könnten den Trail noch ein Stück weiter laufen und ihn dann woanders für uns beenden. All das würde aber bedeuten, dass wir hier noch länger darauf warten, dass das Bein sich evtl. bessert. Aber dieser Preis ist uns zu hoch und wir sind nicht bereit ihn zu zahlen. Dazu ist unser Plan B zu verlockend.


Bevor wir die Tour gestartet haben, stand von vorneherein fest, dass wir den Trail beenden, sobald es gesundheitlich nicht anders vertretbar ist. Natürlich haben wir nach Beginn der Tour und nach fast 1.500 km nicht damit gerechnet, dass so etwas jetzt noch passieren sollte. Und so waren wir auch ziemlich überrascht, als der Zwischenfall uns zunächst zu einem vorläufigen und nun endgültigen Stopp gezwungen hat. Es wäre gelogen zu behaupten, dass der Weg immer Spaß und jede Sekunde ein Genuss gewesen sei, aber es ist etwas anderes, wenn einem die Entscheidung genommen bzw. aufgezwungen wird.


Vielleicht wären wir bis Kanada gelaufen, vielleicht aber hätten wir irgendwann für uns entschieden, den Trail an einem anderen Punkt zu beenden. Aber so sind wir mitten aus dem Laufen und den Plänen herausgerissen worden. Irgendwo in der Sierra, kurz nach Meile 900, war es vorbei.  Wir haben lange überlegt, was wir weiter machen sollen und auch seit dem unsere Entscheidung steht,  ist nicht ein Tag vergangen, an dem wir uns nicht gefragt haben, ob dies die richtige Entscheidung war. Wir haben bestimmt fünf Jahre damit verbracht, auf diese Tour hinzuarbeiten, um sie dann auf diese Weise beenden zu müssen. Es fühlt sich so an, es einfach nicht geschafft zu haben. Und dabei rücken die gelaufenen Kilometer und die gemachten Erfahrungen ganz schnell in den Hintergrund.


Wir bereuen auf jeden Fall keine Minute die Entscheidung, den Trail begonnen zu haben und die guten und schlechten Erfahrungen, die jeder von uns gemacht hat und auch die Erkenntnisse, die ich gewonnen habe, sind nun ein Teil von uns. Leider gehört dazu bei uns auch die Niederlage vor dem Trail. Freude, Leid, Glück und Trauer liegen manchmal eben sehr nah beieinander. Aber das ist etwas, was einem der Trail meines Erachtens eh am schnellsten lehrt.


Für uns bedeutet die Abkehr vom PCT das Ende eines Traumes und der Beginn eines neuen.

Do

25

Jun

2015

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25

Jun

2015

23.06.2015: Red's Meadow Resort nach Mammoth Lakes, 0 Meilen

 

Heute ist wieder ausschlafen angesagt. Wir haben ja unsere schöne Hütte hier im Resort. Bevor wir frühstücken gehen, kochen wir selbst noch einen Kaffee. Der ist seit Vermilion Valley gar nicht mehr so lecker. Da gab es nur noch Kaffee in sozusagen Teebeuteln. Die kamen auch noch von Coleman, dem Hersteller der Kühlboxen und Kocher. Der Kaffee in den Teebeuteln ist so grob gemahlen, dass vielleicht auch nur einer einmal mit einem Hammer auf die Bohnen gehauen hat. Da kann natürlich kein guter Kaffee bei rauskommen. Und wir dachten schon, wir könnten es nicht mehr schlimmer machen, als gefriergetrockneten Kaffee zu trinken. Aber glaubt mir, es geht ....


Dann gehen wir frühstücken und haben es nicht bereut. Es ist das beste Frühstück des ganzen Trails bisher. Und auch zu vergleichsweise fairem Preis. Dann macht sich Marlboro Man allein auf den Weg. Wir nehmen den Bus nach Mammoth Lakes. Wir mieten uns im Motel 6 ein, duschen und dann geht es zum Hospital. Ich werde im ER (emergency room/Notaufnahme ) behandelt. Erst muss ich allerdings 5 Seiten Papierkram ausfüllen. Dann sieht sich ein Arzt die Sache an, dann wird geröntgt. Dann bricht die Panik aus und ich werde beiseitegeschoben. Ein 72-jähriger mit Herzinfarkt hat Vorrang. Als der Arzt dann wieder kommt, hat er auch die Diagnose parat: Shin Splints. Zu deutsch: Schienbeinkantensyndrom und eine  Verstauchung. Ich darf mein Bein nicht belasten, muss jede Menge Vitamin I (so wird unter Hikern Ibuprofen genannt) nehmen und mit Eis kühlen.


Deshalb werden wir jetzt erst mal eine Woche Pause machen und uns dann überlegen, wie es weitergehen soll und kann ...

 

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Do

25

Jun

2015

22.06.2015: Silver Pass Lake - Red's Meadow, 22,3 Meilen

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Do

25

Jun

2015

21.06.2015: Vermilion Valley Resort nach Silver Pass Lake, 8,3 Meilen


Langsam wache ich auf, die Sonne scheint schon und wirft Streifenschatten durch die Lamellen vor dem Fenster aufs Bett. Ein Hund bellt und die Vögel zwitschern. Ein ganz normaler Sonntag ...


Ach nein, wir sind ja in einem Wohnwagen und verbringen nur eine Nacht hier, denn eigentlich laufen wir ja den PCT.


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das sind wir