21.05.2015: Cleghorn Picnic Area - Best Western Hotel Cajon Pass, 13 Meilen


Die Nacht auf unserem legalen/illegalen Zeltplatz (wir wissen es einfach nicht) war unruhig, da zwischen 12 und 1 Uhr nachts plötzlich irgendwelche Leute mit Taschenlampen herumsprangen und sich laut unterhielten.Hiker, Jugendliche, Betrunkene, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich wach lag und versucht habe die Leute zu orten und herauszufinden, was


Um 5 Uhr ist die Nacht rum, 6:30 Uhr machen wir uns auf den Weg. Ziel heute: das Best Western Hotel am Cajon Pass!


Nun, der Weg dorthin ist dermaßen langweilig, dass es sich nicht lohnt, ihn zu beschreiben. Was macht man, wenn man nichts zu gucken hat, man hängt seinen Gedanken nach und das waren meine:


1. Gimli:
Wir sehen heute wieder Gimli. Dabei fällt mir auf, dass ich Gimli eigentlich auch SpongeBob hätte taufen können. Die Form passt, nur nicht die Farbe. Das einzige, was man von Gimli zunächst sieht, ist der riesige rechteckige blaue Rucksack. Dieses rechteckige Etwas ist auf zwei extrem kurzen Beinen montiert. Statt eines Kopfes oder eines Halses sieht man direkt über dem Rucksack den weißen Hut. Rechts und links stehen die Arme ab, und in der rechten Hand trägt Gimli immer seine Handtasche. Diese Handtasche ist eigentlich die Packtasche eines extrem billigen Zeltes. Den Inhalt der Handtasche kennen wir nicht. Aber wir rätseln lange auf dieser Etappe, was Gimli/SpongeBob da eigentlich drin hat: eine Gallone Wasser, das billige Zelt, einen Elbenmantel oder tonnenweise Seife, mit der er sich nach eigenen Angaben gegen einen erneuten Angriff durch Poison Oak/Ivy oder Poodle Dog Bush zur Wehr setzen will. Wer weiß .....


2. Meine Schuhe
Seit dem allerersten Tag habe ich eine sehr seltsame Beziehung zu meinen neuen Schuhen. Das Positive ist, ich, die ich IMMER Blasen hatte, habe seit mehr als 500 km keine einzige Blase. Also noch nie eine Blase in diesen Schuhen. Aber, seit dem allerersten Tag erfüllt die Schnürung nur den Zweck Haltepunkt für meine Gaiter zu sein. Ansonsten ist sie einfach lose. Der Schuh ist so dermaßen eng, dass ich die Schnürung so weit wie möglich mache und das war‘s. Ich habe die Schuhe nicht einmal geschnürt. Jetzt überlege ich, ob ich deswegen keine Blasen habe, weil ich quasi in die Schuhe reingeschossen werden muss (sieht für alle anderen sehr witzig aus, wie ich mich da reinmühe), aber dann sitzen sie wie eine zweite Haut. Bin mir noch nicht sicher, ob ich die gleichen Schuhe für die Sierra nachbestelle.


3. Pippipause für Frauen
Was macht Frau, wenn sie einem Weg folgt, der 60 cm breit ist, rechts der Berg ist und links der Abgrund? Und selbst in den kleinen Kehren keine verbreiterte Möglichkeit ist, den Rucksack abzusetzen und sich hinter einem Stein oder Busch zu verstecken? Genau, erst mal einhalten. Und zwar genau so lange, bis es gar nicht mehr geht. Also, Axel muss den Weg sichern und mir sagen, ob er frei ist und ich öffne nur den Hüftgurt, um mich mitten auf den Weg zu hocken. Denke ich, treffe aber zielgenau mit meinem Hintern die Spitzen einer Agave. Woraufhin ich natürlich schreie und gleichzeitig einen Satz nach vorne mache. Nach meiner Landung, und als ich mich wieder anziehen will, stelle ich fest, dass ich so unglücklich sitze, dass ich alleine nicht mehr hochkomme. Also muss Axel seinen Beobachtungsposten räumen und mir helfen. Er kommt und will mir helfen, indem er einfach an dem Rucksackgriff zieht. Das führt aber nur dazu, dass er den Rucksack hochzieht und sich mir der Brustgurt in den Hals bohrt. Nur mein Röcheln und Wedeln mit den Händen hält ihn von weiteren Ziehversuchen ab.


Letztendlich schaffen wir es. Jetzt rätsel ich über eine bessere Alternative.



4. Die Aussicht
Das wirklich einzige, was mich heute am Laufen hält ist die Aussicht auf ein Bett, eine Dusche und zuvor auf Essen. Und das richtig peinliche ist, dass wir vorher Mc Donalds passieren werden. Ich träume also von salzigen Pommes und gleichzeitig einem Vanillemilchshake. Shame on me!!!!!


das sind wir