Der Tag beginnt mit dem Burkhart Trail, der uns zurück auf den PCT bringt. Zum Schutze irgendeines sehr seltenen gelben Frosches, der sich auf oder nahe dem PCT ein neues Zuhause gesucht hat, ist dieser an der entsprechenden Stelle gesperrt und zwingt alle Hiker zu mehr oder weniger sinnvollen Umwegen.
Jetzt sind wir also zurück und laufen, laufen, laufen und laufen so lange, bis ich auf einen Stein trete, der unter meinem Gewicht wegrollt. Ich knicke über meinen linken Knöchel nach außen und
sinke wie ein Plumpsack zu Boden. Völlig verdattert bleibe ich erst mal sitzen, um zu eruieren, ob ich noch alles bewegen kann. Geht! Dann stehe ich umständlich wieder auf und beschließe
schnell weiter zu laufen, damit mein Fuß gar nicht erst die Möglichkeit hat, anzuschwellen.
Wir laufen also einfach weiter. Und laufen, laufen, laufen. Die Strecke ist schrecklich öde und langweilig. Zudem scheint heute seit vielen Tagen von morgens bis abends die Sonne. Mir kommt es vor, als würde mein Gehirn absterben. Vor lauter Ödnis und Langeweile reden wir die 20 Meilen kaum ein Wort. Ich kann noch nicht einmal denken. Wie in einer Endlosschleife sehe ich immer nur "Braindead" vor meinem geistigen Auge. Als Axel mich fragt, woran ich die ganze Zeit denke, sag ich nur NICHTS. Totale Leere!
Das wirklich Einzige, worüber wir beide während des Laufens reden, ist die große Frage, ob das Einatmen von Poodle Dog Bush high macht. Poodle Dog Bush riecht nämlich absolut unverwechselbar und intensiv nach Marihuana. Und während wir heute also durch ausgewiesene Poodle Dog Bush Gebiete wandern, muss man nur riechen, um zu wissen, wo die Ausschlaggefahr droht (soll schrecklichen Ausschlag verursachen).
Als wir am Abend nach dem Essen zusammensitzen offenbart mir Axel, dass er sich insgeheim schon über meinen Sturz gefreut hatte, wäre er doch unsere Fahrkarte nach Schweden gewesen ....