28.05.2015: KAO Acton nach Meile 465,8; 20,4 Meilen

Wie ihr sicher schon bemerkt habt, sind alle Angaben jetzt in Meilen und Fuß. Wir haben unsere Denkweise jetzt erfolgreich an das Imperial System angepasst. Haben wir uns eine ganze Weile noch dem metrischen System verbunden gefühlt, so birgt das doch erhebliche Probleme in der Kommunikation mit anderen Hikern.  Man fragt sich immer von welchem Milemarker bist du gestartet, zu welchem Milemarker wollt ihr hin, bei Milemarker soundso gibt's das nächste Wasser usw. Also 1 Mile sind ca.1,6093444979 km und 1 Feet sind 30,48 cm. Alles klar? Eben!

Also, wo war ich stehen geblieben. Wir haben einen halben Tag Pause auf dem KOA gemacht. Simone hat sich ja schon des Themas Schmutz angenommen. Wir haben also uns und unsere Klamotten gereinigt. Wunderbar, dann ging es zu einem anderen wichtigen Thema unter Hikern, dem Essen.  Big Mouth Pizza liefert zum Zeltplatz. Was für ein Komfort. Wir bestellen mit Markus (The Marlboro Man) zwei Pizzen und Bier, kostet zwar 80 Dollar, ist aber göttlich.


Am nächsten Tag geht es wegen der zu erwartenden Hitze schon um sechs los. Da wir nichts mehr zu Essen haben, müssen wir im nächsten Ort Agua Dulce einkaufen gehen. Die zehn Meilen bringen wir recht schnell hinter uns. Es ist noch relativ kühl wir haben ganz leichte Rucksäcke, wir gleiten also förmlich über den Trail. In Agua Dulce angekommen, geht es erst mal ins Café. Blueberry Pancakes und Kaffee. Lecker.

 

 


Markus ist schon da, obwohl er sich ein bisschen verlaufen hat. Mittlerweile ist es brütend heiß. Es sind zwar nur 32 Grad, aber die Sonne brennt unbarmherzig nieder. Alle Hiker haben sich in diverse Schatten zurückgezogen und warten darauf, dass es kühler wird und wir loslaufen können. Um zwei verlieren wir die Nerven und machen los. Aber was ist das? Wer hat unsere Rucksäcke am Boden festgeklebt? O nein, die sind so schwer! Wir haben Essen für 6 Tage dabei, und da es für die nächsten 20+ Meilen wieder kein Wasser gibt, haben wir jeder 5 Liter Wasser mit. Das merkt man schon.


Dummerweise haben wir im Supermarkt jeder einen Liter Gatorade und noch mehr Wasser getrunken und nun müssen wir beide Pippi machen. Dummerweise sind wir dabei, aus dem Ort raus zu laufen. Und der ist laaang. Es gibt keine Deckung, es ist heiß und es geht bergauf. Wir haben schlechte Karten. Da vorn ist eine Lücke in der Bebauung, ich habe schon seit einer halben Meile den Hüftgurt auf.  Da ist der erlösende Strauch der Deckung. Ahhhhhhhh


Jetzt sind wir aus dem Ort raus und es geht 1500 Feet rauf, und das bei über dreißig Grad. Wir quälen uns echt bergauf. Um fünf sind wir oben. Jetzt müssen wir nur noch wieder 2.6 Meilen bergab und sind an unserem Platz für heute. Leider wird der Weg jetzt auch noch schlechter. Der Weg ist jetzt ein ausgewaschenes V mit groben Steinen gefüllt. Horror! Irgendwann tönt eine erlösende Stimme aus dem Gebüsch. Es ist Markus, der schon einen Platz für die Nacht gesichert hat. Super. 



Wir haben im Wasserreport gelesen, dass es möglicherweise 200 Meter weiter an der Straße Trailmagic gibt.  Es soll Wasser  und  Bier geben.  Ist aber nix mehr da.  Pech gehabt. Als es schon fast dunkel ist, kommt Jorge aus Valencia, im echten Spanien, und wir sind zu viert auf unserem kleinen Flecken und gehen schlafen.

das sind wir