29.05.2015: Canyon Road - Lake Hughes, 21 Meilen

Der Tag beginnt wie so häufig um 5 Uhr morgens. Und eigentlich soll es ein typischer 20-Meilen-Tag auf dem Weg nach Tehachapi werden. Aber gestern Abend hatte Marlboro Man eine Idee.


Da der PCT ab Meile 13 wegen eines Waldbrandschadens gesperrt ist, müssen alle Hiker eine Riesen-Umleitung über einen Highway laufen (ca. 10 - 11 Meilen feinster Asphalt). Klingt erst mal doof, aber, der Highway führt uns direkt durch Lake Hughes, wo es einen Pub mit drei Zimmern geben soll. Marlboro Man hat nun die Idee da anzurufen und zwei Zimmer zu reservieren. Problem: Wir sind im Talkessel und haben keinen Empfang! Aber, wir müssen nach dem Frühstück eh mal wieder bergauf und vom Gipfel erhoffen wir uns nicht nur eine gute Aussicht, sondern auch sehr guten Empfang.



Mit dieser super Aussicht auf eine völlig unerwartete Nacht in einem richtigen Bett und mit einer Dusche starten wir in den Morgen. Punkt 8 Uhr stehen wir auf dem Gipfel und haben kurze Zeit später die Zimmer klar. Ab diesem Moment gibt es nur noch ein Ziel, die 21 Meilen so schnell wie möglich runter zu reißen, damit wir unser Zimmer genießen können.



Bis zur Fire Closure geht es im Nullkommanichts. Dann ist es nach einer kleinen Pause 13 Uhr, die Sonne brennt erbarmungslos und die Highwayumleitung beginnt. Wir dackeln los mit dem Ziel nicht zu hitchen, sondern nur einen Ride anzunehmen, wenn dieser uns angeboten wird.


 

Der Asphalt glüht, unsere Gehirne haben ziemlich schnell die Betriebstemperatur überschritten und in einer grazilen Bewegung crashe ich innerhalb weniger Sekunden einen meiner beiden sauteuren Carbonstöcke. Hurra! Die nächsten Straßenmeilen laufe ich nicht nur mit einem Wanderstock in der Hand und den anderen im Rucksack, sondern auch mit weiteren Stöckchen, die Axel alle einsammelt, da er sie angeblich zur Reparatur braucht und mir natürlich in den Rucksack stopft.

 


Es vergehen unzählige Gehirnzellen und drei tote Schlangen, bis kurz vor Lake Hughes ein Auto anhält und uns einen Ride anbietet. Die Dame ist aus Kanada. Ihre Tochter läuft gerade den PCT und sie will sie, wo immer es möglich ist, unterstützen. Da sie einen Tag hinter uns ist, fährt Mama nun sämtliche PCT-Hiker, die auf der Straße vor sich hinbratzeln, da hin, wo sie wollen. Bei uns sind es leider nur 1 -1,5 Meilen, dann haben wir unser heutiges Ziel erreicht. Was jetzt kommt, bedarf keiner weiteren Erklärung! Essen, duschen, essen, schlafen, essen, schlafen! Ziemlich genau in der Reihenfolge!


das sind wir