Heute geht es wieder weiter. Hinein in den Sequoia National Park. Voller Spannung packen wir die Rucksäcke. Werden die Bärenboxen reinpassen? Sie passen, und zwar recht locker. Marlboro Man und ich müssen zwar die Zelte außen befestigen, aber alles ist gut. Bis auf das Gewicht der Rucksäcke, das ist doch eher hoch, und da wir ja jetzt in die High Sierra starten, müssen wir auch hoch und zwar auf 9700 Fuß von 6140 Fuß.

Das Wetter ist super und gespannt ziehen wir los. Immerhin ist die Wüstenregion jetzt abgehakt und wir sind ganz gespannt auf die neuen Welten, die sich uns eröffnen werden. Und wir werden auch nicht enttäuscht. Der Weg schlängelt sich entlang eines munter dahin plätschernden Baches, alles ist grün und sieht sehr einladend aus. Auch die Durchquerung einer Brandzone ist hier weniger trostlos.

Steil führt der Weg nach oben und wir sehen ganz aus der Nähe unsere ersten großen Tiere. Drei Rehe, der einen oder anderen Art, ziehen gelassen vor uns durch den Wald und lassen sich von uns nicht groß stören. Die Mittagspause verbringen wir am Ufer des Southfork Kern River. Hier oben allerdings ein kleiner Bach. Wir liegen am Ufer auf einer richtigen Wiese. Das letzte Mal haben wir in Berlin auf einer Wiese gelegen.

Wir genießen unsere Pause. Danach kommt ein langer und teilweise sehr steiler Aufstieg zu unserem Zeltplatz. Wir müssen nach der Pause von 6300 auf 9700 Fuß aufsteigen. Der Weg geht die ganze Zeit durch einen wunderschönen Kiefernwald. Es ist sonnig, und wir laufen schön im Schatten. Also, mir gefällt die High Sierra jetzt schon.

Da es direkt an unserem Zeltplatz Wasser gibt, brauchen wir auch nur das Wasser mitzunehmen, das wir unterwegs trinken werden. Was für ein Unterschied zu nur 3 Tagen vorher. Allerdings sind unserer Rucksäcke ja mit den prall gefüllten Bärenboxen ja auch schwer genug. Kurz nach fünf sind wir da. Ein paar fette Murmeltiere sehen uns gelassen beim Wasser filtern zu. Da wir ja gestern in Kennedy Meadows abends noch die sagenhafte Trailmagic erleben durften, sind wir ja erst sehr spät in die Schlafsäcke gekrochen und sind entsprechend müde. Wir essen, tragen die Bärenboxen vorschriftsmäßig 100 m vom Zelt weg und hängen die Sachen, die noch nicht rein passen, in einen Baum. Kurz vor halb acht sind wir im Zelt und Simone schläft sofort ein. Ich schreibe noch und auch mir fallen um acht die Augen zu. Aber nicht lange, denn es fängt plötzlich an zu regnen. Damit haben wir nicht gerechnet und so stehen die Rucksäcke noch vor dem Zelt. Also gehe ich noch mal raus und bringe die Rucksäcke ins Trockene. Dann darf auch ich schlafen.