Langsam wache ich auf, die Sonne scheint schon und wirft Streifenschatten durch die Lamellen vor dem Fenster aufs Bett. Ein Hund bellt und die Vögel zwitschern. Ein ganz normaler Sonntag ...
Ach nein, wir sind ja in einem Wohnwagen und verbringen nur eine Nacht hier, denn eigentlich laufen wir ja den PCT.
Nichtsdestotrotz genießen wir den ungewohnten Morgen voller Ruhe und mit allem Komfort. Wir stehen auf, trinken einen Kaffee und schauen ins Land. Ab acht gibt es Frühstück. Für mich das Rührei mit Hashbrowns und Toast für Flowers den "vollen Stapel" Pancakes. Das sind drei tellergroße und 2 cm dicke Pancakes mit Sirup. Da wird doch wohl noch was für den Gladiator abfallen ....? Richtig, einen kann ich mir noch reinziehen.
Dank der Ruhe gestern nach dem Gewaltmarsch und dem massiven Einsatz von Eiswürfeln zum Kühlen des Knöchels, geht es jetzt wieder besser. Ich hoffe, das bleibt so. Wir beschließen also, mittags wieder aufzubrechen. Heute wollen wir uns mit dem Boot über den See fahren lassen, das erspart uns 4 Meilen staubigen Weges. Halb zwölf geht das letzte Boot. Ein Blechkahn mit einem schwachen Außenborder. Marlboro Man und ich sind ein wenig enttäuscht. Hatten wir doch in den USA mit mindestens einem 500-PS-Speedboat gerechnet.
Wieder an Land versuchen wir noch Internetempfang, mit dem Handy, zu bekommen.
Doch es klappt nicht wirklich. Deshalb laufen wir weiter. Wir müssen bis zu unserem heutigen Platz noch einige Fuß bergauf. Und zwar mehr als 2400 Fuß. Der Weg führt durch Kiefernwälder steil
bergauf. Es ist wieder sehr warm. Die Bäche hier sind so klar und sauber, dass wir oft das Wasser gar nicht mehr filtern, sondern so trinken.
Leider macht mein Knöchel mir immer noch Probleme. Es schmerzt mittlerweile sehr stark. Hätten wir doch noch einen Tag in Vermilion Valley bleiben sollen? Immerhin haben wir Marlboro Man abgehängt. Wir sind gut 20 Minuten vor ihm am Zeltplatz. Wir sind jetzt am Silver Lake unterhalb des Silverpasses.
Hier oben bläst der Wind sehr stark. Wir müssen die Zelte gut verankern, damit sie gutstehen. Allerdings hat die Erfahrung gezeigt, dass der Wind meist nach Sonnenuntergang deutlich nachlässt. So auch heute. Dafür wird es eisig kalt. Wir genießen noch den Sonnenuntergang der den Teil der Sierra, den wir von hier sehen können, in ein warmes Licht taucht. Gegen halb acht verschwinden wir in die Zelte und unsere Schlafsäcke.
PS: Um ältere Blog-Einträge lesen zu können, bitte rechte Seite ganz runter scrollen und links unten auf Blog- Sitemap klicken, alle Blog-Einträge erscheinen datumsmäßig.