22.06.2015: Silver Pass Lake - Red's Meadow, 22,3 Meilen

 

Mit Verlassen unseres wunderschönen Zeltplatzes und dem Passieren des Silver Passes verändert sich die Landschaft zusehends. Statt der wilden kargen und hohen Berge der letzten 10 Tage wird die Landschaft deutlich sanfter. Die Berge sind eher wie abgerundete Hügel und die Täler bilden keine steilen Einschnitte mehr. Ab Mitte des Tages laufen wir zudem durch einen Wald, durch den ein Monstersturm gewütet haben muss. Ein Großteil der Bäume liegt kreuz und quer, wir müssen über zahlreiche Stämme klettern.

 

Gladiator geht es seit dem Morgen beschissen. Sein Fuß ist nicht besser geworden. Er hat zum Frühstück 600 mg Ibu und mittags noch mal 800 mg Ibu eingeworfen, die überhaupt nicht zu wirken scheinen.

 

Wir sind unglaublich langsam und benötigen für einfache 3,3 Meilen über 1,5 Stunden. Viel zu langsam. Ich laufe wie immer voran, und jedes Mal wenn ich mich umsehe, sehe ich seinen schmerzverzerrten Gesichtsausdruck. Seitdem wir in VVR gestartet sind, haben wir kaum eine andere Möglichkeit als bis Red's Meadow durchzulaufen. D.h. für Gladiator, trotz Schmerzen muss er die 20 Meilen zurücklegen.

 

 

Als wir den mit Marlboro Man vereinbarten Zeltplatz erreichen, finden wir einen Zettel auf dem steht, dass MM bis Red's Meadow weiter gelaufen ist und eine Hütte gemietet hat. Bis 7 Uhr gibt es sogar etwas Warmes zu essen!

 

Eigentlich wollten wir erst morgen früh dorthin, aber Gladiator entscheidet, dass er die letzten 2,3 Meilen noch schafft und so laufen wir weiter. Diesmal gegen die Zeit.
Passend zu unserer Stimmung führt die letzte Meile durch ein ehemaliges Brandgebiet. Nur tote Baumstümpfe rechts und links. Was für ein grauenhafter Anblick. Wie in Trance rennen wir durch das Elend, bis wir tatsächlich noch rechtzeitig zum Abendessen in Red's Meadow eintreffen.

 

Wir holen uns eine Cola und ein Mountain Dew und warten auf MM, der gerade duscht. Auf dem Weg zu unserer Hütte passiert das, womit in dem Moment keiner mehr gerechnet hat. Gladiator ist so fertig, dass er auf der Schotterstraße ausrutscht und wie ein Stein zu Boden fällt. Der gesamte linke Unterschenkel ist aufgescheuert, aber seine  Cola hält er tapfer fest. MM und ich sind entsetzt, wie das passieren konnte und es steht ihm ins Gesicht geschrieben, dass er durch ist.

 

 

Nach einer Dusche, Essen und einem trotz allem noch schönen Abend in unserer Hütte, ist klar, dass wir morgen nach Mammoth Lakes fahren, da es dort ein Krankenhaus gibt. So kann Gladiator auf jeden Fall keinen Tag länger weiterlaufen!

Ach, die 900 Meilenmarke haben wir heute auch passiert, aber eher so nebenbei . ..

 

 

 

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das sind wir